Die vegane Ernährung wird häufig mit hohen Kosten in Verbindung gebracht. Nicht unbedingt zu Unrecht, denn wie bei jeder anderen Ernährungsform kommt es darauf an, was schlussendlich auf dem Kassenband landet. Mit einigen Tipps und Kniffen lassen sich allerdings auch einige Euro sparen. Vegan und preisbewusstes Einkaufen schließen sich also keinesfalls aus.
In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir, wie du dich rein pflanzlich und vollwertig ernähren kannst und dabei auch noch günstig einkaufst. Mit diesen Tipps kann es sogar sein, dass du zukünftig weniger Geld für gesünderes Essen ausgibst, im Vergleich zu einer herkömmlichen mischköstlichen Ernährung.

Lebensmittel richtig lagern
Wer die eingekauften Lebensmittel richtig lagert, kann einiges an Sparpotenzial herausholen. Denn wer weiß, wie Obst und Gemüse gelagert werden müssen, sorgt für eine maximale Haltbarkeit und verhindert ein zu schnelles Verderben.
Das gehört in den Kühlschrank:
Beerenobst
Karotten
Paprika
Salat
Pilze
Bohnen
Das gehört in den Vorratsschrank:
Avocados
Zucchini
Trockene Zutaten wie Reis und Nudeln in luftdicht verpackten Behältern
Öle und Essig
Gewürze
Das gehört in den dunklen Keller:
Auberginen
Kartoffeln
Äpfel
Gurke
Das kann auf dem Küchentresen gelagert werden:
Tropische Früchte
Tomaten
Steinobst

Foodsharing
Foodsharing hat sich mittlerweile zu einer ganzen Bewegung entwickelt.
Vor allem in Städten gibt es die Möglichkeit übriggebliebene Lebensmittel aus Supermarktbeständen kostenlos zu bekommen. Die Lebensmittel werden nicht mehr verkauft, da sie zum Beispiel das Mindesthaltbarkeitsdatum kürzlich überschritten haben oder Obst und Gemüse sichtbare Druckstellen haben.
Diese Lebensmittel stehen über sogenannte Fairteiler zur Abholung zur Verfügung. Nutze dazu einfach die Google Suche und suche nach „Stadt + Foodsharing“. Es gibt Websiten wie Foodsharing.de, auf denen verzeichnet ist, wo sich Food-Sharing-Schränke befinden und was die genauen Regeln sind.
Außerdem gibt es spezielle Food-Sharing Apps wie “Too Good to go”. Dort kannst du dir Überraschungsboxen von lokalen Cafés und Restaurants reservieren und später abholen. Du bekommst z.B. übrig gebliebenes Gebäck vom Bäcker ums Eck stark reduziert. Der Haken: Oft kann man sich nicht aussuchen, dass in den Überraschungspaketen nur vegane Lebensmittel enthalten sein sollen. Einige Bioläden stellen dort jedoch auch spezielle Vegan-Tüten zur Abholung ein.

Die komplette Pflanze verwerten
Häufig landen große Teile eines Lebensmittels Müll. Blätter, Stiele und Schalen werden nicht verwertet, obwohl sie oftmals essbar sind. Dabei stecken in diesen Teilen oftmals die meisten Nährstoffe!
- Die Blätter von Brokkoli, Blumenkohl und Sellerie machen sich gut in Eintöpfen.
- Die Schalen von Bio-Obst wie z.B. von Bananen, Wassermelonen und Orangen lässt sich gut in einem Smoothie verwerten.
- Die Blätter von Kohlrabi, Knollensellerie, rote Beete und Pastinake können auch mitgegessen werden und schmecken lecker im Salat.
- Fenchelgrün eignet sich als würziges Kraut für Pasta oder in Suppen, dazu muss es lediglich zwei Minuten blanchiert werden.
- Die Kerne eines Kürbis können im Ofen gebacken werden und sind im Anschluss ein leckerer und proteinreicher Snack
- Bei Champignons können die kaliumreichen Stiele mitgegessen werden, genau so wie der Strunk des Brokkolis, der besonders reich an Kalzium und Eisen ist.
Vorrangig vollwertige Lebensmittel kaufen
Die Grundlebensmittel einer ausgewogenen, veganen Ernährung sind Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide. Wer preisbewusst einkaufen möchte, sollte mindestens zu 80% auf diese Lebensmittel setzen.
Durch den Kauf von Großpackungen lassen sich zusätzlich ein paar Prozent einsparen. Beim Discounter sind Linsen, Nudeln, Reis und verschiedene Gemüsekonserven bereits unter einem Euro erhältlich. Auch Pflanzendrinks wie Soja- oder Hafermilch sind bei Aldi, Lidl & Co. zu einem Preis von 99 Ct zu haben.
Mit den richtigen Gewürzen lassen sich aus diesen Zuaten die leckersten veganen Gerichte zaubern. Und das nicht nur günstiger, sondern auch noch gesünder.
Vegane Ersatzprodukte erleichtern zwar den Umstieg auf die pflanzliche Ernährung ungemein, sind aber preisintensiver und oft vollgepackt mit pflanzlichen Fetten, Zucker, Salz und Zusatzstoffen. Bei den meisten Veganern landen Fleischalternativen & Co. daher eher seltener auf den Speiseplan.
Wenn du auf Ersatzprodukte nicht verzichten möchtest, schau unbedingt Montags bei mir in der Instagram-Story vorbei. Dort stelle ich dir wöchentlich die besten Angebote aller deutschen Supermärkte und Discounter vor. Du erfährst dort direkt, wenn dein veganes Lieblingsschnitzel oder der Alpro Drink bei einem Lebensmittelhändler reduziert ist!

Richtig planen
Planung ist das A und O, wenn du zusätzliches Geld sparen möchtest. Ich gebe zu, das ist der Punkt, an dem ich auch noch etwas arbeiten kann.
Wer ein bisschen Hirnschmalz in das Wochenmenü steckt, kann das Maximum herausholen. Überlege dir, welche Rezepte du in der Woche zubereiten möchtest und schreibe dir eine Einkaufsliste. Das klingt vielleicht banal aber verhindert den größten Teil unnötiger Lebensmittelverschwendung. Damit verhinderst du es, unnötige Impulskäufe im Supermarkt zu tätigen. Wer kennt das nicht, man kauft spontan Lebensmittel, die man überhaupt nicht braucht. Zuhause werden sie nicht verwertet und landen dann im Müll. Durch die richtige Organisation verhinderst du diese Lebensmittelverschweundung von Beginn an und sparst auch noch Geld!
Wenn du nach dem Essen noch Reste übrighaben solltest, kannst du einzelne Zutaten oder komplette Gerichte einfrieren und bei Bedarf später verwerten. Die meisten Lebensmittel oder Gerichte lassen sich problemlos einfrieren.
Aber Achtung:
Das solltest du nicht einfrieren:
– Wasserreiches Obst und Gemüse wie Tomaten, Gurken und Salat
– Kartoffeln
– Knoblauch
Profitipp: Friere alles Portionsweise ein, so kannst du dir immer die benötigte Portion aus dem Tiefkühlfach holen. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen führt zur Vermehrung von Keimen und sollte möglichst vermieden werden.