Vielleicht hast den Begriff schon einmal gehört, das Pareto-Prinzip ist vor allem im Projekt- und Zeitmanagement ein sehr beliebtes Tool. Es befasst sich mit der Beziehung zwischen Aufwand und Ergebnis. Es besagt, dass sich die meisten Aufgaben mit einem Einsatz von nur 20 Prozent erledigen lassen, während gleichzeitig 80 Prozent der Probleme gelöst werden. Klingt vielversprechend, oder? Die verbleibenden 20 % der Probleme benötigen dann mit 80 % die meiste Arbeit.

Die Verteilung nach dem Pareto-Prinzip wird auch in anderen Lebensbereichen deutlich:

  • In Unternehmen werden 80 Prozent des Umsatzes mit 20 Prozent der Produkte gemacht.
  • 80 Prozent des Datenvolumens verteilt sich auf 20 Prozent der Websites im Netz.
  • 80 Prozent des Verkehrs spielen sich auf 20 Prozent der Straßen ab.
  • 80 Prozent der Zeit trägst du nur 20 Prozent aller deiner Kleider im Kleiderschrank.

Was hat das jetzt mit Vegan werden zutun?

Auch das Vorhaben vegan zu werden ist im Endeffekt nur eine Aufgabe, die in verschiedene Teilschritte unterteilt werden kann. Alles, was für das Zeit- und Projektmanagement gilt, kannst du auch für dein privates Projekt nutzen.

Gehe im Kopf die folgenden Schritte durch und mache dir Gedanken darüber, wie du die 80-20 Regel auf den Veganismus für dich anwenden kannst.

1. Identifiziere die wirklich relevanten Aufgaben

Der entscheidende Punkt, um das Pareto Prinzip zu nutzen: Finde heraus, welche Teilaufgaben dich deinem Ziel vegan zu werden, wirklich näher bringen. Oft sehen wir schon auf den ersten Blick, was wirklich relevant ist und zum Ergebnis beiträgt. Viele kleinteilige Aufgaben hingegen kosten sehr viel Zeit, bringen aber nur wenig Nutzen.

Ein Beispiel: Das Lernen von E-Nummern tierischen Ursprungs, kann schnell dazu führen, dass du dich in Details verzettelst. Du wirst diese Zusatzstoffe nur auf sehr wenigen Produkten finden und sie tragen kaum zum großen Gesamtbild bei. Hier würdest du 80% der Zeit für 20% des Ergebnisses aufwenden, also genau das Gegenteil von dem was wir eigentlich möchten.

Stattdessen könntest du einen veganen Wurstersatz oder Aufstrich austesten, um eine Alternative für dein tägliches Vesper auf der Arbeit zu finden. Damit hast du mit einem kleinen Einsatz (das Ausprobieren neuer Aufschnitte) einen großen Teil deiner täglichen Mahlzeiten (ca. 1/4 ) abgedeckt.  

2. Konzentriere dich auf eine Aufgabe

Viel hilft nicht viel. Statt alles auf einmal erledigen zu wollen und damit überall nur ein bisschen voranzukommen, konzentriere dich auf eine Aufgabe und widme dich erst danach der nächsten. Nimm dir ein Lebensmittel nach dem anderen vor, das du austauschen möchtest, bis du eine vegane Alternative gefunden hast, die dir schmeckt.  Ansonsten kann es sein, dass du schnell frustriert aufgibst. So wirst du dich weniger überfordert fühlen und musst nicht zu viele Dinge gleichzeitig verändern.

3. Akzeptiere deine begrenzte Zeit

Oft steht der 80-20 Regel die falsche Einstellung im Weg. Jedem von uns steht nur ein gewisses Zeitkontingent zur Verfügung. Überlege dir, wie du im Rahmen deiner dir verfügbaren Zeit das beste daraus machen kannst. Oft tendieren Vegan-Newbies dazu, ganze Wochenenden in der Küche zu stehen und komplexe, vegane Food-Blogger Gerichte mit exotischen Zutaten nachzukochen. Das ist nicht notwendig um vegan zu werden und wahrscheinlich auch nicht zielführend. Suche dir für den Anfang einfache Gerichte, vielleicht veganisierst du auch einfach dir bekannte Gerichte und ersetzt nur einzelne Zutaten.

Gewohnheiten verändern nach dem Pareto Prinzip, so hilft es dir beim Vegan werden

Viele Menschen tun sich schwer damit, mehrere liebgewonnene Gewohnheiten gleichzeitig aufzugeben. Das ist auch der Grund, weshalb so viele Neujahrsvorsätze scheitern. Es bleibt nur selten bei einem guten Vorsatz. Statt sich nur auf einen Vorsatz zu beschränken, zum Beispiel zukünftig dreimal pro Woche ins Fitnessstudio gehen zu wollen, soll gleich die komplette Ernährung umgekrempelt werden – achja und Süßigkeiten sind ab jetzt auch tabu.

Die Chancen, einen oder sogar alle dieser Vorsätze durchzuziehen – für ein komplettes Jahr – stehen leider sehr schlecht. Das liegt vor allem daran, dass es Menschen schwerfällt, neue Gewohnheiten zu etablieren. Unserem Gehirn gefallen bekannte Strukturen: Nachhause kommen, aufs Sofa setzen und die Tüte Chips öffnen – so ist es doch bisher immer gelaufen, warum sollte sich etwas daran ändern?

Aber wir können unser gewohnheitsliebendes Gehirn austricksen, indem wir kleine Änderungen einführen und diese mit bekannten Ritualen verknüpfen. 

Eine neue Gewohnheit nach der 80-20 Regel wäre jetzt, die Feierabend-Chips zunächst einmal gegen einen veganen Snack auszutauschen. Ab jetzt gibt es vegane Chips, vielleicht sogar Gemüsechips, falls diese dir schmecken. Und da haben wir es auch schon: minimaler Aufwand für maximalen Erfolg. Wir haben somit einen Snack veganisiert.

Das gefällt unserem Gehirn sogar gleich doppelt, denn alte Gewohnheiten werden im Rahmen beibehalten und es gibt ein Erfolgserlebnis. Dieses bestärkt uns in zukünftigem Handeln: du fühlst dich besser, weil du etwas zum Positiven hin verändert hast und bist bereit für die nächste Veränderung. Diesen Effekt nennt man auch Selbstwirksamkeit.

Durch die schrittweise Einführung dieser „Mikro-Veränderungen“ wird es dir kaum auffallen, wie du Stück für Stück immer mehr vegan wirst. Du behältst den Rahmen bei, zum Beispiel die Gewohnheit auf dem Sofa zu sitzen. Du veränderst nur eine Komponente (die Sorte Chips). Der Aufwand dafür ist minimal, du musst nur einmal beim nächsten Einkauf schauen, welche Chips vegan sind. Dadurch fehlt dir nichts und du hast keine Gelüste, die dich zu einem Rückfall in alte Muster motivieren könnten.

Das Prinzip funktioniert auch für andere Gewohnheiten. Denke einfach daran, bestehende Gewohnheiten mit neuen Gewohnheiten (Vegan sein) zu verknüpfen. Du könntest in der Mittagspause beim Bäcker das vegane oder vegetarische belegte Brötchen wählen statt das mit Schinken oder den Eiweißshake nach dem Sport durch einen veganen Shake ersetzen.

Du wirst sehen, es wird dir leicht fallen diese kleinen Änderungen in deinen Alltag einzubauen. Wenn du am Ball bleibst, bist du in einigen Wochen schon ein Teilzeit-Veganer ohne es wirklich gemerkt zu haben.

Jetzt neu:

Du möchtest vegan werden, weißt aber nicht wie?
Du bist neu in der veganen Welt und fühlst dich überfordert mit den ganzen Regeln und Vorschriften die auf dich einprasseln? In meinem 108-seitigen E-Book zeige ich dir deinen persönlichen Weg zum Veganismus – vollkommen entspannt, ohne Stress und Druck!

Mache noch heute den ersten Schritt für dein neues Leben!